Berechenbarkeit ist nur ein Wunsch – über den gekonnten Umgang mit Widersprüchen

Hohe Anforderungen an die Selbstführung für Führungskräfte

Wie gerne hätten wir oft Berechenbarkeit in vielen Lebenslagen. Wenn, wie in der aktuellen Berufswelt Komplexität, Tempo, Veränderung den Alltag bestimmen, liegt der Erfolgsfaktor darin, wie jeder Einzelne damit umgeht, d.h. im Selbstmanagement.

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Unbekanntes und Widersprüchliches nicht als Bedrohung zu empfinden, ist die Kunst der Führung. Das Aushalten von Widersprüchlichkeiten – Unterschiede und mehrdeutige Informationen stellt eine tägliche Herausforderung dar.

Als ersten Schritt Selbstreflexion als Kernkompetenz zu entwickeln, heißt bewusst die gegebene Widersprüchlichkeit anzuerkennen. Das Bewusstsein, dass es für viele Probleme im Leben keine eindeutige Lösung gibt, verleiht Gelassenheit.

Erfolgsfaktoren

• Situationselastisch, biegsam, wendig – widerstandsfähig – in der Fachsprache resilient
zu reagieren – anstatt starr, um unter dem täglichen Druck nicht zu brechen

• Eine Brücke zwischen Alt und Neu, zwischen Bewahren und Verändern bauen – sich
immer wieder in neue Situationen hineinversetzen zu können

• Erfahrungswissen einbringen und sich die „Neugierde“ und Interesse für neue
Entwicklungen und Technologien zu bewahren

• Loslassen von Sackgassen, Überholtem, Irrtümern, Unbeinflussbarem ….

• Fokussierung der Aufmerksamkeit auf Trends und sich schnell entwickelnden
Veränderungen „Scheinwerfer bewusst ein- und ausblenden“

• Abschalten können, sich abgrenzen, zur Entspannung fähig sein – authentische
Integration der Achtsamkeit als Ressource im Führungsalltag

• Fähigkeiten zur Kooperation entwickeln – gerade in der Unterschiedlichkeit
(Erwartungen, Bedürfnisse, Restriktionen, Zugänge etc.)

Haben wir es uns angewöhnt, in der Haltung des Nicht-Wertens Platz zu nehmen, machen wir es den bewahrenden und nach Veränderung strebenden Kräften leichter, in den Dialog zu kommen und gute Lösungen zu finden.

Organisationen verlangen heute v.a. von Führungskräften eine hohe „Ambiguitätstoleranz“, d.h. den Spannungsbogen zwischen persönlichen ethischen Grundhaltungen, Bedürfnissen, Erwartungen und Profitbestrebungen, Veränderungen mitzutragen. Systemische Beratung fokussiert heute mehr denn je auf diesen Spannungsbogen.